Monika Maier-Speicher, Remembering Iceland
Remembering Iceland Sich wandernd das Bild einer Landschaft erarbeiten – so könnte man den Entstehungsprozess der Malerei von Monika Maier-Speicher beschreiben. Durch die langsame Bewegung und die körperliche Anstrengung erfasst die Künstlerin die präsente Umgebung sozusagen mit allen Sinnen: natur-untypische Farben, bizarre Formen, tiefe Täler und Schrunden der Erdkruste, klaffendes Gestein, schwefelhaltige Gase, heiß dampfende Quellen an Schnee bedeckten Steilhängen, tosender Wind über den schroffen Gebirgszügen und stürzende Wassermassen. Diese unterschiedlichen Eindrücke sammeln sich in einem imaginären „Bildpool“, aus dem sie ihre Bilder schöpft. Sie sind nie Abbild eines Gesehenen, sondern immer „nur“ nachempfunden. Es gibt kein „Vor-Bild“ etwa in Form einer Fotografie. Dieser Bildpool ist durch viele Arbeitsaufenthalte in Island geprägt mit Landschaften, die uns hier total fremd sind.
Die Konfrontation mit den Urgewalten der Natur zeigt sich in einem teils heftigen Malgestus und expressiver, eruptiver Farbigkeit, die zu einer zunehmenden Abstraktion führen. Die Landschaft auf der Leinwand wird zum Malakt an sich und die Bildelemente verselbstständigen sich. Die Malschichten müssen immer wieder aufgebrochen werden, um die Bildebenen sichtbar zu halten und die Farbe durchblitzen zu lassen.
In der experimentellen Arbeit entstehen Bildserien, in welchen sich ein Motiv langsam entwickelt und verändert. Neue Elemente tauchen auf und verschmelzen mit dem bereits Dagewesenen zu einer neuen Einheit. Meist entwickeln sich die Serien auseinander hervor.