Othello
Zu Shakespeare zurückzukehren, heißt nach Hause zurückzukehren. Es tröstet, aber es kann Erinnerungen an Geschichten hervorrufen, die wir eines Tages vergessen wollten: Alles ist darin. Im Kosmos des englischen Barden gibt es eine Geschichte, in der sich eine Europäerin und ein Afrikaner ineinander verlieben. Aber am Ende des Textes stirbt sie, von seinen Händen ermordet. Othello ist Opfer und Henker zugleich. Er leidet unter Islamophobie und begeht einen Frauenmord, der aus einer Lüge geboren wurde. Eine Lüge, die wiederum aus Unsicherheit entsteht, weil man nicht bekommen hat, was man wollte.
Die gefeierte Regisseurin Marta Pazos und Fernando Epelde, ein junger Autor aus Galicien, präsentieren einen Othello für das 21. Jahrhundert: Eine neue Lesart, die den intimen Raum öffnet und aus der Perspektive der weiblichen Charaktere Desdemona, Emilia und Bianca entsteht. Was können wir heute tun, um den fatalen Lauf der alten Geschichte aufzuhalten? Stoppen wir sie und schlagen der Öffentlichkeit eine Debatte über die Konstruktion von Geschlecht und die eigentliche Struktur des patriarchalischen Systems vor.
Eine Produktion von Voadora in Koproduktion mit MIT Ribadavia, Teatro de La Abadía und Nationaltheater São João.
auf Spanisch mit deutschen Übertiteln